Pressemeldung: Sprachlehrer an Gymnasien wollen nicht länger still sein
Aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 6.4.2017:
Die neuen "Mitteilungen": Heft 1/2017 ist erschienen!
Diese Beiträge erwarten Sie in der neuen Ausgabe:
Heft 1/2017
- Impressum
- Zum Geleit
- Was ist poetisches Sprechen? – Kommunikation und Weltbezug in der griechischen und römischen Dichtung
- Das Rätsel
- Tacitus, Agricola - Tacitus im Lateinunterricht
Lesen Sie die aktuellen "Mitteilungen" online unter:
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Zwei Fremdsprachen in Klasse 11 sind ein Muss im heutigen Europa!
Gemeinsame Presseerklärung der niedersächsischen Fremdsprachenverbände
Niedersächsische Fremdsprachenverbände sprechen sich gegen die Abwahlmöglichkeit von Englisch bzw. der zweiten Fremdsprache in der Einführungsphase am Gymnasium aus.
Bei ihrem ersten gemeinsamen Treffen am vergangenen Freitag in Hannover brachten die Vorsitzenden der vier niedersächsischen Fremdsprachenverbände (FMS, NAV, DSV, VdF) ihre Sorge zum Ausdruck, dass Niedersachsen durch seine neue Oberstufenverordnung (VO-GO) seinen Schülerinnen und Schülern die Tür nach Europa versperre. In der VO-GO § 8.3 ist vorgesehen, dass Gymnasien durch Schulvorstandsentscheidung Schülern ermöglichen können, eine ihrer beiden Pflichtfremdsprachen zugunsten eines Wahlpflichtangebotes in der Jahrgangsstufe 11 aufzugeben.
Dadurch steht zu befürchten, dass den Sprachfächern in der gymnasialen Oberstufe in großem Umfang Schüler entzogen werden und kaum noch Sprachkurse außer Englisch eingerichtet werden können. Aber gerade in der heutigen globalen Berufswelt sind Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz wichtige Voraussetzungen.
Die Fremdsprachenverbände beklagen auch eine massive Einschränkung der Wahlfreiheit für die Schüler. Denn wer nach Klasse 10 eine der beiden Fremdsprachen abgewählt hat, kann in den Schuljahren 12 und 13 nicht mehr den sprachlichen Schwerpunkt wählen und muss auch im gesellschaftswissenschaftlichen sowie im sportlichen Schwerpunkt eine seiner Belegverpflichtungen statt mit einer zweiten Fremdsprache mit einer zweiten Naturwissenschaft erfüllen. Ohne dass den Schülern bewusst ist, wie die Oberstufe organisiert ist, werden sie möglicherweise noch vor der Einführungsphase durch die vorschnelle Abwahl einer Fremdsprache der Chance beraubt, später einmal das Oberstufenprofil zu wählen, was für sie am besten geeignet ist.
In vielen Kollegien in Niedersachsen ist die Diskussion über die Gestaltung der Einführungsphase bereits im vollen Gange, obwohl eigentlich nach Regelfall gar keine Entscheidung zu treffen ist bzw. diese nicht im laufenden Schuljahr, sondern erst bis zum Ende des nächsten getroffen werden muss. Viele Schulen haben schon ein Meinungsbild in den Kollegien erstellt, ohne dass die Kolleginnen und Kollegen über die Tragweite der Entscheidungen informiert worden wären: So gibt es für die alternativen Wahlpflichtkurse gar keine Curricula; auch fehlt es an Konzepten, welche der Sprachen im Oberstufenangebot der Schulen fortgeführt werden, wenn viele Schüler künftig entweder Englisch, Latein, Spanisch oder Französisch abwählen. Es entstehen kleine Kurse, für die gar keine Lehrerstunden zur Verfügung gestellt werden können. Es ist zu befürchten, dass das Angebot der fortgeführten Fremdsprachen großen Einschränkungen unterliegen wird.
In ihrer Erklärung appellieren die Fremdsprachenverbände an die Schulleitungen, den Regelfall nicht außer Kraft zu setzen und ihren Schülern für die Oberstufenprofile alle Wahlmöglichkeiten offen zu halten. Eltern und Schüler sollten künftig bei der Auswahl ihres Gymnasiums nur diejenigen in die engere Wahl ziehen, die auch in der Oberstufe ein breites Sprachangebot garantieren. Denn Sprachen machen zukunftsfähig.
Hannover, 28.3.2017
Vorstandswahlen 2017
Auf der NAV-Vertreterversammlung wurde am 10.2. der amtierende geschäftsführende Vorstand im Amt bestätigt. Zum Kassenwart wurde Herr Georg Aßmus (Hölty-Gymnasium, Ludwig-Hölty-Straße 2, 29225 Celle) gewählt. Im erweiterten Vorstand übernimmt Frau Gabriele Stammermann die Verantwortung für den Landeswettbewerb Rerum Antiquarum Certamen. Als Beisitzer im Vorstand ist künftig Herr Jamal Hasan (IGS Langenhagen ) für die Stärkung des Lateinunterrichts an der Gesamtschule tätig.
Zweite Pflicht-Fremdsprache im künftigen Jahrgang 11
Vor knapp einem Jahr wurde bei der Novellierung der VO-GO kontrovers die Ausgestaltung des § 8 diskutiert. Gegen die Pläne der Landesregierung, die in § 8 Abs. 2 festgeschriebenen Verpflichtung zu einer zweiten Fremdsprache in der Einführungsphase abzuschaffen, gab es heftige Proteste aller Fremdsprachenverbände. Schließlich wurde in der VO-GO vom 12.8.2016 durch die Aufnahme des § 8.3 ein Kompromiss gefunden, der dem Wunsch der Gesamtschulvertretung nach einer Reduzierung der Fremdsprachenverpflichtung und der Wahrung auch der gymnasialen Interessen hätte Rechnung tragen können, zumal in § 8 Abs. 2 der Regelfall im Sinne der KMK-Vereinbarungen beschrieben wird.
Die grundsätzlichen Argumente, die gegen die Aufhebung der Verpflichtung zu einer zweiten Fremdsprache im Jahrgang 11 sprechen, sind hinlänglich bekannt und sollten an sich schon dazu führen, die Einführungsphase im Sinne von § 8 Abs. 2 zu organisieren.
Nun ist an vielen Gymnasien derzeit allerdings zu beobachten, dass die in § 8 Abs. 3 formulierte Ausnahmeregelung, ein alternativ zur zweiten Fremdsprache einzurichtendes Wahlpflichtangebot, zum Regelfall werden soll.
Da mit der Abwahl der zweiten Fremdsprache in der Einführungsphase für Schülerinnen und Schüler in der Qualifikationsphase der sprachliche Schwerpunkt nicht mehr wählbar sein wird, und auch der gesellschaftliche und das sportliche Schwerpunkt nur noch mit Einschränkungen wählbar sind, rufen wir alle unsere Mitglieder auf, sich gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen Fremdsprachen gegen eine Abschaffung der zweiten Fremdsprache in der Einführungsphase zu positionieren. Hier stellen wir Ihnen eine Argumentationshilfe zur Verfügung:
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„Tempora mutantur et nos mutamur in illis“: Das war der Landestag 2016 in Aurich
Am vergangenen Freitag fand der diesjährige Landestag der Latein- und Griechischlehrer am Gymnasium Ulricianum in Aurich statt. Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Schulen und Studienseminaren sowie Vertreter der Universitäten und des Kultusministeriums Niedersachsen waren zu diesem Anlass nach Aurich gekommen.
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Landestag 2016 in Aurich: Begrüßungsrede des Vorsitzenden
Liebe Kolleginnen und Kollegen, verehrte Gäste,
herzlich Willkommen in Aurich zu unserem Landestag. Ich hoffe, Sie hatten alle eine angenehme Anreise. Einige von Ihnen, das sehe ich, kommen von weit her und sind heute schon früh aufgestanden.
Es war von uns eine bewusste Entscheidung, in diesem Jahr mit unserem Landestag nach Aurich zu kommen, und zwar aus gleich mehreren Gründen. Zum einen sind Sie es, die Kolleginnen und Kollegen aus dieser Region, die sonst zu unseren Veranstaltungen oft weite Wege in Kauf nehmen müssen und nun auch einmal den Landestag vor der Haustür haben sollten. Zum anderen ist das Ulricianum eines der größten, wenn nicht das größte Gymnasium Niedersachsens, das damit auch ein wichtiger Standort für den Unterricht in den klassischen Sprachen ist. Latein und auch Griechisch genießen am Ulricianum besonderen Schutz und sind aus dem Schulprofil nicht wegzudenken. Seit vielen Jahren gehören immer wieder Schülerinnen und Schüler bei unserem Landeswettbewerb Rerum Antiquarum Certamen zu den Teilnehmern, die es bis in das Auswahlkolloquium schaffen. In diesem Sommer hat sich eine Schülerin dieser Schule qualifiziert für die Aufnahme in die Studienstiftung. Aber auch hinter den Kulissen wird das RAC vom Ulricianum durch fleißige Unterstützung mitgetragen.
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